
Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde
BERLIN (kobinet) Zu dem eben im Bundestag beschlossenen Rentenpaket hat sich der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Dr. Joachim Rock, geäußert.

BERLIN (kobinet) Zu dem eben im Bundestag beschlossenen Rentenpaket hat sich der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Dr. Joachim Rock, geäußert.

DÜSSELDORF (kobinet) „Wir sehen einige unserer langjährigen Forderungen im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen verankert. Deshalb haben wir jetzt hohe Erwartungen daran, wie Politik und Stadtverwaltung den besseren Mieterschutz und die Weiterentwicklung von bezahlbarem Wohnen umsetzen“, sagt Hans-Jochem Witzke, der 1. Vorsitzende des Mieterverein Düsseldorf. Der Mietervertrag unterstützt die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen für die Mieter bringen und übt an der abgesenkten Quote für Sozialwohnungen Kritik.

BBERLIN (kobinet) Menschen mit Behinderung demonstrieren bundesweit für ihre Interessen und auch in Berlin gehen Menschen mit Behinderung, ihre Angehörigen sowie ihre Unterstützer und Unterstützerinnen auf die Straße, um ein deutliches Zeichen gegen geplante Sparmaßnahmen und für die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Deutschland zu setzen. Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (ABiD) unterstützt die Proteste ausdrücklich und kritisiert die zunehmende Gefährdung zentraler Unterstützungs- und Teilhabeleistungen.

HAMBURG (kobinet) Die Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG) setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen ein. Der Hamburger Senat würdigt dieses große Engagement über so viele Jahrzehnte am 8. Dezember 2025 im Rahmen eines Senatsempfangs im großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Die LAG blickt aber nicht nur zurück auf das bereits Erreichte. Ihr Einsatz für die Selbsthilfe geht weiter und ist wichtiger denn je.

Staufen (kobinet) Ist eine vom Redaktionskollegen Smikac am Welttag der Behinderten auf kobinet veröffentlichte Nachricht, die ich mit einer weiteren Information ergänzen möchte:

Köln (kobinet) „Für alle überraschend ist unsere langjährige Mitarbeiterin Barbara Combrink-Souhjoud am 28.11.2025 verstorben. Auch wenn das Atmen zunehmend schwerer wurde, konnte man sich nicht vorstellen, dass ihr großes Kämpferherz schon so bald nicht mehr schlägt. Wer Babsi kannte, erinnert sich an ihre Energie, ihr Temperament, ihre Fähigkeit, sich und andere zu begeistern und sich zu empören. Das Herz trug sie in jedem Fall auf der Zunge. Was sie genauso ausmachte, war ein unbeugsamer Sinn für Gerechtigkeit. Manchmal bezeichnete sie sich selbst augenzwinkernd als ‚kleine Hexe‘, was sie durch ihre meistens lila oder schwarze Kleidung noch unterstrich. Sie war eine tolle Freundin und Kollegin, mit der wir durch dick und dünn gehen konnten.“ So heißt es in einem Nachruf auf Barbara Combrink-Souhjoud des Kölner Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZsL Köln).

Saarbrücken / Köln (kobinet) Für Nico Wunderle bedeutet die am 3. Dezember 2025 von der Universität Köln bekanntgegebene Streichung des Arbeitsbereich ‚Soziologie und Politik der Rehabilitation, Disability Studies‘ – also der Bereich, der sich mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Behinderung beschäftigt, dass kritische Fragen zu Behinderung nicht wichtig genug sind. Analyse stört. Beteiligung von Menschen mit Behinderung in der Wissenschaft ist – wie in allen anderen Lebensbereichen auch – noch immer keine Selbstverständlichkeit. Dass so etwas ausgerechnet rund um den Aktionstag für die Rechte von Menschen mit Behinderung geschieht, zeigt nach Ansicht von Nico Wunderle, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderliegen, wie er u.a. in seinem Kommentar für die kobinet-nachrichten schreibt.

Berlin (kobinet) Die Landesbehindertenbeauftragte von Niedersachsen, Annetraud Grote, hat die kobinet-nachrichten auf ein Positionspapier der Konferenz der Beauftragten des Bundes und der Länder für die Belange von Menschen mit Behinderungen (KBB) zum Beschluss der Arbeits- und Sozialminister*innenkonferenz (ASMK) mit dem Titel „Eingliederungshilfe zukunftssicher aufstellen – Weiterentwicklungsbedarfe des BTHG/SGB IX“ vom 26.9.2025 hingewiesen, das vor kurzem Vertreter*innen von Bund und Ländern von den Beauftragten vorgestellt wurde. Im Folgenden dokumentieren die kobinet-nachrichten aufgrund der aktuellen Diskussion zur Eingliederungshilfe das Positionspapier der Behindertenbeauftragten.

Berlin (kobinet) Am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, beschloss die Regierungskoalition im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses eine verbindliche Erklärung zu Gunsten der behinderten Arbeitgeber*innen. Diese Erklärung führt dazu, dass die behinderten Arbeitgeber*innen ihre Persönlichen Assistent*innen weiterhin nach TV-L Entgeltgruppe 5 und ab dem 1. Januar 2026 auch endlich entsprechend der aktuell gültigen Entgelttabelle bezahlen können. Dies bedeutet, dass in Berlin nun endlich die Assistent*innen, die bei Arbeitgebenden mit Behinderung direkt angestellt sind, genauso bezahlt werden, wie die Assistent*innen, die bei einem Assistenzdienst beschäftigt sind.

New York City (kobinet) Menschen mit Behinderungen bewirken einen gesellschaftlichen Wandel – sie gehen bei Innovationen voran, beeinflussen die Politik und setzen sich für Gerechtigkeit ein. Doch allzu oft wird ihnen ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen verwehrt. Die Politische Erklärung von Doha, die im vergangenen Monat auf dem Weltgipfel für soziale Entwicklung verabschiedet wurde, bekräftigt eine wahre und entscheidende Erkenntnis: Es kann keine nachhaltige Entwicklung ohne die Inklusion von Menschen mit Behinderungen geben.“ So heißt es in einer Botschaft des Generalsekretärs der Vereinten Nationen António Guterres, die dieser anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2025 verbreitet hat.

FRECHEN (kobinet) Die Teilhabe am Sport wird für Menschen mit Behinderung nicht zuletzt durch fehlende Hilfsmittel wie Sportprothesen oder Sportrollstühle erschwert oder gar verhindert. Dem möchte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) pünktlich zum Tag der Menschen mit Behinderungen mit einem Projekt entgegenwirken, das durch die Unterstützung der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ realisiert werden kann. Ziel ist es, dass sowohl Kinder und Jugendliche mit Behinderung als auch Sportvereine Hilfsmittel beantragen können, um Sporttreiben möglich zu machen.

Berlin (kobinet) Nach einer aktuellen Umfrage der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) (2/2025) empfinden über 77 Prozent der befragten Ehrenamtlichen in Leitungspositionen die Bürokratiebelastung als hoch bis sehr hoch. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg sieht darin einen wesentlichen Grund für die Nachwuchsprobleme in Vereinsvorständen. Anlässlich des morgigen Internationalen Tags des Ehrenamts fordert der Verband den Abbau von Bürokratie in ehrenamtlich geführten Vereinen. Ansonsten bestehe aus Sicht des Wohlfahrtsverbandes die Gefahr, dass Vereine sich aus Mangel an Nachwuchs auflösen, auch mit gravierenden Folgen für die soziale Infrastruktur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

HANNOVER (kobinet) Eine Umfrage des Sozialverbands Deutschland (SoVD) zeig, dass fast 80 Prozent der Befragten in Deutschland die staatliche Unterstützung für pflegende Angehörige als unzureichend ansehen. Für Niedersachsen hat dieses Ergebnis besondere Bedeutung, da etwa 85 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen zuhause versorgt werden. Der SoVD in Niedersachsen fordert deshalb von der Landesregierung, ambulante Pflegedienste nachhaltiger zu finanzieren und pflegende Angehörige spürbar zu entlasten.

WIEN (kobinet) Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist zentrale Kommunikations- und Unterrichtssprache für gehörlose Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In Österreich leben schätzungsweise 8.000 bis 10.000 gehörlose Menschen, die die ÖGS als ihre Hauptkommunikationsform nennen. Anlässlich des gestrigen Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen warnte der Österreichische Gehörlosenbund eindringlich vor den geplanten Sparmaßnahmen im Doppelbudget 2025/26, da zentrale Angebote für Barrierefreiheit, Gebärdensprache und echte Teilhabe gefährdet werden.

Köln (kobinet) „An der Universität Köln soll der Arbeitsbereich ‚Soziologie und Politik der Rehabilitation, Disability Studies‘ – also der Bereich, der sich mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Behinderung beschäftigt – gestrichen werden. Das wurde heute am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung bekannt gegeben.“ So heißt es in einem Bericht des WDR vom 3. Dezember 2025, auf den Gudrun Kellermann von der AG Disability Studies aufmerksam gemacht hat. Für die LIGA Selbstvertretung ist diese Entscheidung, die ausgerechnet am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen verkündet wurde, ein weiterer Rückschritt in Sachen Inklusion und der Vermittlung eines menschenrechtlichen Bildes von Behinderung.

Berlin (kobinet) Zum Welttag der Menschen mit Behinderung erklärte Sören Pellmann, Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion Die Linke im Bundestag: „15 Prozent unserer Bevölkerung – Menschen mit Behinderungen – erleben tagtäglich Menschenrechtsverletzungen. Und das mitten in Deutschland, im Jahr 2025. Das ist ein Skandal, den wir nicht länger hinnehmen dürfen! Förderschulen, Werkstätten für behinderte Menschen und besondere Wohnformen sind Instrumente der Segregation. Sie verstoßen gegen die UN-Behindertenrechtskonvention und halten Menschen systematisch von gesellschaftlicher Teilhabe fern. Als langjähriger Förderschullehrer habe ich selbst erlebt, wie Kinder mit Behinderungen in Sondereinrichtungen abgeschoben werden – mit minimalen Chancen auf einen regulären Schulabschluss und faktisch ohne Möglichkeit, später zu studieren oder eine reguläre Ausbildung absolvieren zu können.“

Berlin (kobinet) Seit die CDU/CSU wieder in der Regierungsverantwortung ist, ist es wesentlich leiser bezüglich deren Engagement und Forderungen geworden. Daher greifen die kobinet-nachrichten im Nachgang zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen zwei Äußerungen aus der Union auf. Einmal vom Bundesvorsitzenden der Senioren-Union Hubert Hüppe und zum anderen vom Teilhabebeauftragten der CDU/CSU Bundestagsfraktion Wilfried Oellers.

Berlin (kobinet) Anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen fordert der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) deutliche Nachbesserungen am aktuell veröffentlichten Gesetzentwurf zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG). „Die gute Absicht, das Benachteiligungsverbot endlich auf die Privatwirtschaft auszuweiten, ist völlig misslungen. Der Alltag behinderter Menschen wird sich durch die neuen Regelungen nicht verbessern. Es drohen sogar Verschlechterungen“, sagt Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV.

Mainz (kobinet) Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat einen weiteren Schritt zur Förderung der Inklusion im Landesdienst beschlossen. Der Ministerrat stimmte dem Vorschlag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung zu, die Förderpauschale für die befristete Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen, die über das Programm zur Beschäftigung arbeitsloser, schwerbehinderter Menschen im Landesdienst gefördert werden. Ab dem 1. Januar 2026 werden die Förderpauschalen für befristete Arbeitsverhältnisse um 50 Prozent erhöht. Dies bedeutet eine Anpassung auf bis zu 1.200 Euro für Teilzeit- und 1.650 Euro für Vollzeitbeschäftigungen.

Bremen (kobinet) Mit einem feierlichen Festakt im Festsaal des Hauses der Bürgerschaft hat der Landesbehindertenbeauftragte der Freien Hansestadt Bremen (LBB) am 2. Dezember 2025 sein 20-jähriges Bestehen begangen. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und den Organisationen der Menschen mit Behinderungen aus Bremen und dem gesamten Bundesgebiet nahmen an der Jubiläumsveranstaltung teil, die einen Rückblick auf zwei Jahrzehnte Behindertenpolitik in Bremen und zugleich den Blick nach vorne bot.

Berlin (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2025 hat sich Anja Piel vom Vorstand des Deutschen Gewarkschaftsbund (DGB) alarmiert über den Anstieg der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen gezeigt. „Die aktuelle wirtschaftliche Lage trifft Menschen mit Behinderungen und Langzeiterkrankte leider besonders hart; sie werden nicht nur vielfach aus Betrieben gedrängt, sondern haben es auch besonders schwer, wieder in Arbeit zu kommen. Viele Menschen mit Behinderungen sind trotz ihrer guten Qualifikationen nachweislich länger arbeitslos als Menschen ohne Behinderung. Dieses arbeitsmarktpolitische Armutszeugnis muss die Bundesregierung antreiben, Schutzlücken zu schließen. Solange Betriebe versuchen, Beschäftigte mit Behinderungen über Aufhebungsverträge loszuwerden, umgehen Arbeitgeber vorsätzlich den besonderen Kündigungsschutz oder die vorgeschriebene Wiedereingliederung nach längeren Erkrankungen“, betonte Anja Piel.

Villmar-Weyer (kobinet) Gestern kehrte ich von einem VdK-Seminar über Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zurück. So ein Seminar hat für jemanden wie mich etwas von einem Survival-Camp. Geht es doch um Fakten, Fakten, Fakten. In diesem Fall um die DIN-Norm 18040. Fakten lassen wenig Raum für besserwisserisches, aktivistisches Geschwafel.

Berlin (kobinet) Eine Delegation des Deutschen Behindertenrat (DBR) ist heute am 3. Dezember 2025 im Anschluss an ein Parlamentarisches Frühstück zum Bundeswirtschaftsministerium gezogen und hat dort ihren Protest gegen die Blockadepolitik des Ministeriums in Sachen Barrierefreiheit zum Ausdruck gebracht. Der Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) wurde zuerst monatelang vom Wirtschaftsministerium blockiert und letztendlich erheblich verwässert.

BERLIN (kobinet) Der evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB) präsentiert sich mit einem vollständig überarbeiteten Internetauftritt. Die modernisierte Seite bietet Informationen für Politik, Medien, Fachkräfte sowie Betroffene rund um alle fachlichen Themen, die Teilhabepolitik bewegen. Der neue Webauftritt stärkt damit Sichtbarkeit und Profil des evangelischen Bundesfachverbands für Teilhabe, unter dessen Dach über 600 Einrichtungen organisiert sind. Der Verband will mit dem Relaunch auch ein öffentliches Signal setzen.

DÜSSELDORF (kobinet) Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung übt der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) Kritik am Referentenentwurf zum Behindertengleichstellungsgesetz (BGG). „Ein Behindertengleichstellungsgesetz, das seinen Namen verdient, muss mehr Tempo und mehr Verbindlichkeit in Sachen Barrierefreiheit vorsehen – insbesondere auch für private Anbieter“ erklärt Beate Bettenhausen, Vorsitzende des bvkm. Eine direkte Verpflichtung zur Barrierefreiheit ist im Gesetzentwurf nur für die öffentlich zugänglichen Bereiche von Bundesbauten vorgesehen – jedoch erst bis 2045. „Diese sehr lange Frist ist angesichts der aktuellen Investitionen in die Infrastruktur nicht nachvollziehbar,“ so Beate Bettenhausen.

Berlin (kobinet) „Selbstvertretung ist kein Selbstläufer“, so hat Sascha Lang, der Macher des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL), den Live-Podcast mit der Aufzeichnung der Online-Veranstaltung zum 10jährigen Bestehen der Liga Selbstvertretung vom 2. Dezember 2025 getitelt. Auf diese Weise können all diejenigen, die nicht an der von der LIGA Selbstvertretung in Kooperation mit der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention durchgeführten Veranstaltung mit dem Titel „Selbstvertretung und Partizipation – Schlüssel zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“ teilnehmen konnten, diese im Nachhinein anhören.

HAMBURG (kobinet) Sechs Monate nach Inkrafttreten des European Accessibility Act (EAA) zieht AccessiWay eine alarmierende Bilanz: Keine der untersuchten deutschen Websites erfüllt derzeit die gesetzlichen Anforderungen an digitale Barrierefreiheit. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Reports „Digitale Barrierefreiheit: EAA-Bilanz nach sechs Monaten“, für den AccessiWay 100 große verbraucherorientierte Websites in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Großbritannien analysiert hat. Im europäischen Vergleich bildet Deutschland demnach mit einer Compliance-Rate von 0 Prozent das europaweite Schlusslicht – und zeigt mit 2,9 Barrieren pro Webseite den höchsten Fehler-Durchschnitt.

MÜNCHEN (kobinet) Die Entscheidung der Koalition, die Einführung des Bayerischen Gehörlosengeldes in den Doppelhaushalt 2026/2027 auszusetzen, stellt eine Nichteinhaltung eines zentralen Koalitionsversprechens dar. Für die rund 10.000 gehörlosen Menschen in Bayern ist diese Absage ein Schlag ins Gesicht. Das Gehörlosengeld ist kein Almosen, sondern ein verfassungsrechtlich gebotener Nachteilsausgleich gemäß Artikel 118a der Bayerischen Verfassung. Während Bayern andere Menschen mit Sinnesbehinderungen substanziell unterstützt, bleibt es gehörlose Menschen gegenüber bei 0 Euro und verweigert damit die Anerkennung der isolierten Barriere. Landesverband Bayern der Gehörlosen fordert Ministerpräsident Dr. Markus Söder und die Koalitionsfraktionen von CSU und Freien Wählern auf, die notwendigen Mittel für ein bayerisches Gehörlosengeld sofort und dauerhaft in den laufenden Haushaltsberatungen bereitzustellen und damit die Gleichwertigkeit herzustellen.

MÜNCHEN (kobinet) Tausende Zivilistinnen und Zivilisten haben durch Minen, Blindgänger oder Bomben Gliedmaßen verloren. Allein in den Palästinensischen Gebieten werden 6.000 Prothesen benötigt. Rund 40.000 Menschen haben dort lebensverändernde Behinderungen, so die Weltgesundheitsorganisation WHO. In Syrien, Afghanistan oder der Ukraine betrifft es tausende Menschen in aktuellen oder ehemaligen Kriegsgebieten. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3.12. fordert die Hilfsorganisation Handicap International (HI) dringend mehr finanzielle Hilfe für Betroffene.

Berlin (kobinet) Zum heutigen internationalen Tag für Menschen mit Behinderung, der seit 1992 am 3. Dezember begangen wird, sieht die die Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) schwarz: denn ein weiteres Vorankommen auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft ist stark gefährdet. Deutlich wurde das nach Informationen der Selbstvertretungsorganisation zuletzt durch den enttäuschenden Referentenentwurf zum Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), die nicht partizipativ angelegte Neugestaltung der Eingliederungshilfe oder Verschärfungen für psychisch beeinträchtigte Menschen in der geplanten Bürgergeld- und Rentenreform.

Berlin (kobinet) Zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2025 verlangt die AG Selbst Aktiv – Menschen mit Behinderungen in der SPD mehr Tempo bei Inklusion und Barrierefreiheit. So könnten Menschen mit Behinderungen die Freizügigkeit zwischen den Ländern der Europäischen Gemeinschaft bei touristischen oder geschäftlichen Reisen bislang nur eingeschränkt nutzen, denn ihr Schwerbehindertenausweis wird jenseits der Grenze meist nicht anerkannt. Der Zugang zu Assistenzleistungen werde dadurch erschwert oder unmöglich, ohne die eine Reise für viele Menschen mit Behinderungen erst gar nicht möglich ist. Der Europäische Behindertenausweis solle das ändern.

Berlin (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen, der heute am 3. Dezember 2025 begangen wird, fordert die Berliner Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Christine Braunert-Rümenapf, handfeste Fortschritte bei der barrierefreien Kommunikation durch die Berliner Verwaltung: „Trotz der gesetzlichen Vorgaben gibt es für Menschen mit Behinderungen noch viel zu häufig Probleme bei der Kommunikation und zahlreiche Barrieren im Kontakt mit den Berliner Behörden“, stellt Christine Braunert-Rümenapf fest.

Frankfurt (kobinet) „Inklusion in Deutschland – befinden wir uns im Rückschritt?“ So lautet der Titel eines Beitrags, den die Journalistin Anna Laura Müller zum Internationalen der Menschen mit Behinderungen in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht hat. Katrin Langensiepen, Nancy Frind und Ottmar Miles-Paul sind einige Personen, mit denen die Journalistin bei ihren Recherchen gesprochen hat und die massive Kritik an der Situation behinderter Menschen in Werkstätten und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sowie an der entsprechenden Politik üben.

Berlin (kobinet) Vertreter*innen von Behindertenverbänden sind sich einig darin, dass der Referentenentwurf zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) nicht die erhoffte Verpflichtung privater Anbieter von Dienstleistungen und Produkten bringt. Der Deutsche Behindertenrat führt daher heute am 3. Dezember, dem Welttag der Menschen mit Behinderungen, um 10 Uhr eine Demonstration am Invalidenpark in Berlin vor dem Hauptsitz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) durch. Hier soll die Forderung nach mehr Barrierefreiheit noch einmal symbolisch an das Ministerium übergeben werden, wie es in einer Presseinformation des Deutschen Behindertenrat heißt.

Nürnberg (kobinet) Mit 184.235 im November 2025 arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen geht Deutschland mit einer schlechten Bilanz in den heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen. Das sind zwar über 1.100 weniger als noch im Oktober 2025 als 185.413 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet waren. Aber im Vergleich zum November 2024 zeigt die Kurve steil nach oben. Damals waren 176.329 schwerbehinderte Arbeitslose gemeldet, wie aus den neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht.

Staufen (kobinet) (Ein „Best of“ Hans-Willi Weis)
Mein Eindruck: Die Frage des „Nach der Inklusion“, danach, was sie gebracht hat und wie weiter, möchte sich der behindertenpolitische Aktivismus nicht wirklich stellen. Dabei scheint sie mir die allerdringlichste. Um der absehbar zunehmenden Frustration innerhalb der Behindertenbewegung entgegenzuwirken und die erforderliche Neuorientierung vorzunehmen. In der gerade angebrochenen Zeitenwende-Ära, deren womöglich dauerhafte politische Rückschritte, auch bereits erreichte behindertenpolitische Fortschritte bedrohen, geschweige denn noch irgendein emanzipatorisches Vorankommen auf absehbare Zeit zulassen werden. So kann der Aktivismus, wenn er ehrlich ist, an diesem internationalen Behindertentag nur mit gedämpfter Stimmung und im Bewusstsein ihrer aktuellen Bedrohtheit die vergangenen Fortschritte feiern.

BERLIN (kobinet) Seit fünf Jahren kämpfen behinderte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber darum, ihre Assistentinnen und Assistenten in gleicher Höhe entlohnen zu können, wie die Assistenzdienste es tun – nämlich nach der TV-L Entgeltgruppe 5. Nach langen Gesprächen war zunächst eine gleiche Bezahlung möglich. Doch diese Ausgeglichenheit hielt nur sehr kurz an. Im Jahr 2024 haben die Assistenzdienste und die Gewerkschaft ver.di einen Tarifvertrag mit Lohnanpassungen sowie einem Inflationsausgleich geschlossen. Doch bei der Persönlichen Assistenz im Arbeitgeberinnen/Arbeitgeber – Modell passierten analoge Tarifvereinbarungen nicht. Stattdessen befristete die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) die Refinanzierung des inzwischen „alten“ Tarifvertrags bis 31. Dezember 2025. An diesem Tag endet die laufende Haushaltsperiode.

DÜSSELDORF (kobinet) Zum 10. Mal hat der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen Menschen mit Behinderung in Beschäftigung und Ausbildung mit dem VdK-Preis „vilmA“ ausgezeichnet. Acht Gewinnerinnen und Gewinner strahlten gestern vor mehr als 200 geladenen Gästen im Plenarsaal des NRW-Landtags um die Wette und erhielten Preise im Gesamtwert von 12.000 Euro.

Berlin (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte ein stärkeres Engagement der Privatwirtschaft für Barrierefreiheit und drängt die Bundesregierung, den derzeit vorliegenden Gesetzentwurf zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) entsprechend zu überarbeiten.

Berlin (kobinet) Im Jahr 1980 wurde TATENDRANG als Deutschlands erste Vermittlungsstelle für Ehrenamt in München gegründet. Heute bringt die Freiwilligen-Agentur erfolgreich engagierte Menschen, gemeinnützige Organisationen sowie Unternehmen zusammen. Am 2. Dezember 2025 feiert TATENDRANG ihr 45-jähriges Bestehen im Kulturzentrum LUISE mit geladenen Gästen aus der Politik, Verwaltung, Netzwerk- sowie Kooperationseinrichtungen und natürlich vielen Ehrenamtlichen.