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Überraschung: Behindertengleichstellungsgesetz-Reform wieder nicht vom Kabinett verabschiedet

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) In der vorweihnachtlichen Zeit ist zuweilen mit der einen oder anderen Überraschung zu rechnen. Dass die Bundesregierung immer wieder für eine Überraschung gut ist, hat sie erneut bewiesen – allerdings in einem negativen Sinne. Die ursprüngliche Verabschiedung des Gesetzentwurfs für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), die eigentlich für heute, den 17. Dezember 2025, im Bundeskabinett vorgesehen und angekündigt war, wurde wieder einmal verschoben. Die Macht der Verhinderer, die Verpflichtungen für mehr Barrierefreiheit bzw. angemessene Vorkehrungen für die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen, anscheinend wie der Teufel das Weihwasser scheuen, scheint unermesslich zu sein. Ein ohnehin schon von Wirtschaftsinteressen weichgespülter Referentenentwurf scheint nun anscheinend immer noch zu weitreichend zu sein. Und zwar so weitreichend, dass ein nach langer Blockade durch das CDUgeführte Wirtschaftsministerium und das CSUgeführte Innenministerium freigegebener Entwurf nun erneut blockiert wird. Mitte Januar 2026 könnte nun der vierte Akt im Bundeskabinett für eine Gesetzesreform für mehr Barrierefreiheit anstehen, die inzwischen so peinlich ist, dass sie eigentlich niemand mehr so will, wie kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul in seinem Kommentar schreibt.

Wohlfahrtsverband sieht Gefahren bei der Reform der Grundsicherung

Geldscheine
gb Geldscheine
Foto: Gerhard Bartz

BERLIN (kobinet) Anlässlich des für heute geplanten Kabinettsbeschluss zur Reform der Grundsicherung verweist der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Dr. Joachim Rock, auf damit verbundene Gefahren hin.  „Mit den Plänen für eine neue Grundsicherung droht allen Menschen“, so Joachim Rock, „die ihre Beschäftigung verlieren, innerhalb weniger Monate der Rückgriff auf das Ersparte und der Verlust der eigenen Wohnung“. Rock stellt dazu weiter fest: „Die Bundesregierung stellt Verdacht vor Vertrauen und nimmt dafür eine zusätzliche Bürokratisierung des Sozialstaates in Kauf. Die vorgesehenen, tief in das Existenzminimum eingreifenden Sanktionsmöglichkeiten gefährden gerade benachteiligte Personengruppen. Statt Menschen bei der Jobsuche stärker zu unterstützen, verschärft die neue Grundsicherung Unsicherheit und Existenzängste.“

Rettungsfahrten könnten zukünftig Geld kosten

Blaulicht-Lampe auf einem Autodach
Rettungsfahrten müssen für jeden möglich bleiben
Foto: GlauchauCity In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

DÜSSELDORF (kobinet) Tatsache ist, dass die Zahl der Fehlfahrten von Rettungsfahrzeugen deutlich reduziert werden müssen. Dafür braucht es aus Sicht das Sozialverbandes VdK in Nordrhein-Westfalen aber eine klare Definition. Eine solche wird in entsprechenden Anträge im Landtag dieses Bundeslandes bereits diskutiert. Und auch die Krankenkassen müssen dazu mit an den Verhandlungstisch. Der VdK fordert zugleich „schnelle Übergangslösungen“, damit die Kosten nicht zulasten der Versicherten gehen.

Entwicklung der Krankenkassenbeiträge weiter ungewiss

Geldscheine
Budget, Geldscheine
Foto: Irina Tischer

FRANKFURT AM MAIN (kobinet) Wie sich im kommenden Jahr die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen entwickeln werden wird sich erst in den nächsten Tages zeigen. Traditionell haben alle großen Krankenkassen in der letzten Woche vor Weihnachten ihre Verwaltungsratssitzungen, in denen die Beiträge beschlossen werden. Denn: „Noch nie hatten wir so früh so viele Mitteilungen von Krankenkassen, dass sie NICHT erhöhen werden“, weiß Thomas Adolph, Geschäftsführer des unabhängigen Vergleichsportals „gesetzlichekrankenkassen.de“.

Sozialverband kritisiert Zusammensetzung der Rentenkommission

Logo des Gesamtverband des Paritätischen
Logo des Gesamtverband des Paritätischen
Foto: Paritätischer Gesamtverband

BERLIN (kobinet) Der Paritätische Gesamtverband bemängelt, das bei der Zusammensetzung der Rentenkommission die Expertise der Sozial- und Wohlfahrtsverbände nicht berücksichtigt werden soll. Dr. Joachim Rock, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes nennt das einen schwerer Konstruktionsfehler der neuen Rentenkommission. Mehr als 90 Prozent der älteren Menschen haben nach seinen Worten Ansprüche an die Rentenversicherung. §Aufgabe der Rentenkommission muss es sein, die Rentenversicherung zu stärken und deren Finanzierung auszubauen, so Joachim Rock, „Dass die Bundesregierung auf das Praxiswissen und die Fachexpertise der Verbände verzichtet und die Stimmen der Betroffenen ignoriert, ist fahrlässig. Echte Vorschläge für eine solidarische Weiterentwicklung der Rente sind so nicht zu erwarten.“

Umfrage des Projekt Budgetkompetenz zum Budget für Arbeit

Logo des Projektes Budgetkompetenz
Logo des Projektes Budgetkompetenz
Foto: ISL

Berlin (kobinet) In der mittlerweile dritten Erhebung des Projekts „Budgetkompetenz“, das eine Initiative zum Budget für Arbeit und Ausbildung darstellt, steht das Budget für Arbeit im Mittelpunkt des Interesses der Projektmitarbeitenden. Um das Instrument und seine Umsetzung noch besser zu verstehen, haben diese einen Fragenkatalog für Fachkräfte vorbereitet – und sie hoffen auf rege Beteiligung. „In unserer Erhebung möchten wir zum Beispiel wissen, welche demografischen Eigenschaften die Budgetnehmenden mitbringen. Es geht um die Nachhaltigkeit ihrer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, um den Förderumfang und um regionale Unterschiede in der Umsetzungspraxis“, heißt es zur Umfrage auf der Internetseite des Projekts.

Baden-Württemberg bringt Bundesratsinitiative zur Finanzierung versicherungsfremder Leistungen ein

Portraitfoto des Ministers Manne Lucha
Ministers Manne Lucha
Foto: Karin Volz

Stuttgart (kobinet) Die gesetzlichen Krankenkassen und die soziale Pflegeversicherung stehen unter massivem finanziellem Druck. Baden-Württemberg will jetzt gegensteuern: Der Ministerrat hat am 16. Dezember 2025 beschlossen, eine Entschließung in den Bundesrat einzubringen, mit der die Bundesregierung aufgefordert wird, versicherungsfremde Leistungen endlich vollständig aus Steuermitteln zu finanzieren. „Die Beitragsspirale dreht sich immer weiter, und das hat einen klaren Grund: Der Bund kommt seiner Finanzierungsverantwortung nicht nach“, sagte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha. „Es kann nicht sein, dass Versicherte und Arbeitgeber Milliardenlücken stopfen müssen, für die der Bund zuständig ist.“

VdK fordert von Rentenkommission Sozialpolitik statt Fiskaldenke

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: VdK Bayern

Berlin (kobinet) „Wenn die Zivilgesellschaft und insbesondere Sozialverbände bei der Rentendiskussion außen vor bleiben, stellt sich die Frage, wie die Kommission ihrem Auftrag gerecht werden soll. Öffentliche Beiträge sogenannter Rentenexperten, die häufig eher Zahlen als Menschen im Blick haben, reduzieren die gesetzliche Rente zu oft auf einen reinen Kostenfaktor. Die Rentenkommission darf Reformoptionen nicht nur nach ihren fiskalischen Auswirkungen bewerten, sondern muss wertfrei ihre sozialpolitischen Folgen analysieren und diese als Gesamtpaket diskutieren.“ Darauf hat die Präsidentin des Sozialverband VdK mittels einer Presseinformation hingewiesen.

Kasseler Regionalgruppe Krüppel gegen Rechts ging an die Öffentlichkeit

Flagge von Krüppel gegen Rechts wurde in Kassel am 27.9.2025 gezeigt
Flagge von Krüppel gegen Rechts wurde in Kassel am 27.9.2025 gezeigt
Foto: Nancy Frind

Kassel (kobinet) Am 17. Mai 2025 hat sich in Kassel die bundesweite Initiative Krüppel gegen Rechts im Rahmen einer Tagung aus den Reihen der Behindertenbewegung gegründet. Den Initiator*innen geht es u.a. darum, den zunehmenden menschenfeindlichen Tendenzen entgegenzuwirken, von denen auch behinderte Menschen und deren Forderung nach der Achtung der Menschenrechte und Inklusion betroffen sind. Neben dem bundesweiten Austausch haben sich mittlerweile auch erste Regionalgruppen von Krüppel gegen Rechts gegründet, so auch in Kassel. Vertreter*innen der Kasseler Regionalgruppe von Krüppel gegen Rechts sind vor kurzem an die Presse gegangen, so dass nun die in Kassel erscheinende Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) über das Wirken und die Ziele der Gruppe berichtet hat.

Studierende der Universität Köln protestieren gegen Streichung der Disability Studies Professur

Plakat zum Protest gegen Streichung der Disability Studies Professur in Köln
Plakat zum Protest gegen Streichung der Disability Studies Professur in Köln
Foto: Anastasia

Köln (kobinet) Das Land Nordrhein-Westfalen kürzt in seinem Haushaltsentwurf massiv an den Hochschulen. Neben mehreren Studiengängen streicht die Universität Köln deshalb die aktuell unbesetzte Professur „Disability Studies“. Trotz einer lautstarken Gegenwehr der Studierenden mit über 550 Postkarten an den Rektor und den Landrat bestätigte das Rektorat am 10. Dezember 2025 den Plan für die Streichungen an der Lehre. Eine Gruppierung aus Studierenden der Fachschaft Heilpädagogik und Studierenden mit Behinderung der Universität Köln wollen sich weiter dagegen wehren. Sie fordern eine Rücknahme der Kürzungen vom Land Nordrhein-Westfalen vor dem endgültigen Beschluss des Haushaltes am heutigen 17. Dezember 2025, um die Professur zu erhalten. „In Anblick des gegenwärtigen gesellschaftlichen Klimas an der Bildung und der Forschung zu einer marginalisierten Randgruppe zu sparen, sendet ein völlig falsches Signal. Der Erhalt ist wichtiger denn je“, erklärte Onyx Beha von der Fachschaftsvertretung Heilpädagogik der Universität zu Köln.

Erstmals fliegt eine Rollstuhlfahrerin ins All

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Foto: geralt In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Blue Origin plant am 18. Dezember 2025 einen historischen Suborbitalflug: Mit ESA-Ingenieurin Michaela Benthaus wird erstmals eine Rollstuhlnutzerin den Weltraum erreichen. Darauf hat der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS aufmerksam gemacht. Der Start der New-Shepard-Mission NS-37 am 18. Dezember 2025 ist für 15:30 Uhr (MEZ) vom Raumfahrtgelände in West Texas vorgesehen. Die Mission soll sechs Personen auf einen suborbitalen Raumflug bringen. Der Flug wird laut space.com etwa 10 bis 12 Minuten dauern. Zu den Passagieren zählt Michaela Benthaus aus Deutschland, die als erste Rollstuhlnutzerin an einem Raumflug teilnehmen wird, heißt es weiter im BIZEPS-Bericht.

Deutscher Behindertensportverband baut Partnerschaft mit adidas aus

Mann im Sportrollstuhl, der in hohem Tempo auf einen Ball zufährt
Auf Korbjagd
Foto: adidas

FRECHEN (kobinet) Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und adidas gehen den nächsten großen Schritt in ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit. Ab dem Beginn des Jahres 2026 werden alle fünf Nationalmannschaften im Rollstuhlbasketball, die Herren- und Damen-Teams, der Weltmeistermannschaft U23 und der Nachwuchsmannschaften in Wettkampfbekleidung von adidas spielen. Damit setzt der DBS künftig auch im Rollstuhlbasketball (RBB) auf die Marke mit den drei Streifen, die bereits als Top-Partner des Team Deutschland Paralympics und seit diesem Jahr auch als Generalausstatter des Verbandes fungiert. Zum Start der Zusammenarbeit präsentieren die Partner auch die neuen RBB-Trikots: Ab sofort gehen die Rollstuhlbasketballer*innen im gleichen Design wie der Deutsche Basketball-Bund (DBB) auf Korbjagd, der ebenfalls eine langfristige Partnerschaft mit adidas eingeht.

Einsamkeit ist auch in Niedersachsen ein Problem

Logo SoVD mit helfender Hand unter dem o
Logo SoVD ab 2020
Foto: SoVD

HANNOVER (kobinet) Eine Umfrage des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen bestätigt, dass Einsamkeit auch in Niedersachsen ein Problem ist. Auch in diesem Bundesland fühlen sich, wie die Umfrage zeigt, einsam und sind der Meinung, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Der Sozialverband fordert deshalb eine koordinierte Strategie im Kampf gegen Einsamkeit.

Behindertenrat fordert echten strukturellen Wandel

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

BERLIN (kobinet) Der Deutsche Behindertenrat (DBR) übt scharfe Kritik am aktuellen Referentenentwurf der Bundesregierung zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) und fordert mit dem Blick auf die morgige Behandlung dieses Gesetzentwurfes im Bundeskabinett die bestehenden Leerstellen des Gesetzes zu lösen, das Gesetz im Kabinett zu verabschieden und einen echten strukturellen Wandel einzuleiten.

Werkstätten – das falsche System

eine verwitterte Fassade, gesehen durch ein Autofenster. Starr, blockhaft, funktional.
WfbM – ein überholtes System?
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die Diskussion über Werkstätten dreht sich oft um Verbesserungen. Mehr Geld. Mehr Rechte. Höhere Übergangsquoten. Das klingt pragmatisch und vernünftig. Trotzdem verfehlt es den Kern. Das Problem ist nicht die Ausgestaltung. Das Problem ist das System.

Inklusion funktioniert nicht nachträglich

Inklusion wird in Deutschland bis heute falsch herum gedacht. Erst werden Menschen mit Behinderung von klein auf separiert. Förderschulen, Sondereinrichtungen, getrennte Sozialräume. Danach soll irgendwann Integration gelingen. Mit 20, 30 oder später soll der Schritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft plötzlich funktionieren.

Das kann nicht funktionieren. Sozialisierung, Zugehörigkeit und Selbstverständlichkeit entstehen nicht am Ende einer Biografie. Sie entstehen von Anfang an. Wer in Parallelwelten aufwächst, soll später in Strukturen passen, die er nie als Normalität erlebt hat. Das ist kein individuelles Problem. Das ist eine logische Folge der Separation.

Landeszentrum Barrierefreiheit veröffentlicht zweiten Tätigkeitsbericht

Flagge Bundesland Baden-Württenberg
Flagge Bundesland Baden-Württenberg
Foto: Gemeinfrei, public domain

STUTTGART (kobinet) Das Landeszentrum Barrierefreiheit in Baden-Württemberg hat jetzt ihren zweiten Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Im Jahr 2024 hatte das Landeszentrum Barrierefreiheit (LZ-BARR) insgesamt 240 Beratungen sowie neun Schulungen und Sensibilisierungsangebote zum Thema „Barrierefreriheit“ durchgeführt. Schwerpunktbereiche waren dabei Gebäude, der öffentliche Raum und die Mobilität, sowie mediale Barrierefreiheit und Information und Kommunikation. Die umfangreichen Tätigkeiten zur Sensibilisierung für Barrierefreiheit hat das LZ-BARR nun in diesem Bericht veröffentlicht.

Menschen mit Assistenzbedarf melden sich zu Wort zu Kürzungsphantasien

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin / Bremen (kobinet) Menschen mit Assistenzbedarf weisen die zunehmende Darstellung ihrer Rechte als vermeintliches „Kostenproblem“ entschieden zurück. „Aktuelle Beiträge, wie zuletzt in der WELT unter dem Titel ‚Was wir uns künftig nicht mehr leisten können‘ von Kristina Schröder (ehem. Ministerin, CDU, Vorstand der durch das Bundespresseamt geförderten rechtskonservativen Denkfabrik ‚Republik 21‘), verschieben den Fokus weg von Menschenrechten und hin zu einer rein fiskalischen Betrachtung unserer Existenz. Diese Perspektive ist nicht nur gefährlich, sondern widerspricht dem Geiste des Grundgesetzes, des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und den Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)“, heißt es u.a. in einer Positionierung der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) gemeinsam mit der „Genossenschaft behinderte Arbeitgebende – bund“ und der „Assistenzgenossenschaft Bremen“.

Behindertenwerkstätten: Ausbeutung oder Chance? – Katrin Langensiepen im ARD-Morgenmagazin

Katrin LANGENSIEPEN im Europaparlament in Brüssel
Katrin LANGENSIEPEN im Europaparlament in Brüssel
Foto: European Union 2019 – Source : EP

Köln (kobinet) „Behindertenwerkstätten: Ausbeutung oder Chance?“ So hat das ARD-Morgenmagazin einen Beitrag des WDR mit einem anschließenden Interview mit der Europaparlamentsabgeordneten Katrin Langensiepen getitelt. In dem am 15. Dezember 2025 gut 5minütigen Beitrag bekräftigt die selbst behinderte Katrin Langensiepen von den Grünen ihre Kritik am System der Werkstätten mit seinem geringen Entgelt weit unter dem Mindestlohn und den niedrigen Vermittlungsquoten von unter 0,5 Prozent. Sie fordert aber auch die Politik und Arbeitgeber*innen zum Handeln für inklusive Arbeitsplätze auf.

Geschenkidee: Bücher aus dem Herzen der Behindertenbewegung

Weihnachtsbaum
Weihnachtsbaum
Foto: finemayer In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Langsam wird die Luft für diejenigen dünner, die immer noch überlegen, was sie ihren Lieben dieses Jahr zu Weihnachten schenken könnten. Wie wäre es gerade in der dunklen Jahreszeit mit einem Buch? Ein Buch aus dem Herzen der Behindertenbewegung vielleicht? Die kobinet-nachrichten haben immer wieder über Lesungen und neu erschienene Bücher von verschiedenen selbst behinderten Autor*innen berichtet.  Die kobinet-Redaktion listen einige davon ohne Anspruch auf Vollständigkeit auf und lädt Leser*innen und Buchautor*innen mit Behinderungen ein, diese Liste über die Leserbrieffunktion zu diesem Beitrag zu ergänzen. Denn die Sichtweise von behinderten Menschen sollte auch verstärkt Einzug in die Wohnzimmer der Menschen halten, vielleicht empfiehlt sich ja dazu ein gutes Buch?

Ein inklusives Gesundheitswesen bedeutet von Beginn an gleichwertig gesehen zu werden

Sharepic zum Interview Fensterblick Extern mit Dr. Maria Andrino
Sharepic zum Interview Fensterblick Extern mit Dr. Maria Andrino
Foto: KSL.NRW

Münster / Essen (kobinet)

Dr. Andrino ist promovierte Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin sowie Weiterbildungen in Medizinischer Genetik und in der Medizin für Menschen mit Behinderung. Sie hat beim KSL.NRW-Fachtag „Inklusive Gesundheit – Zugänge zur Inklusion im Gesundheitssystem“ einen Impulsvortrag zur medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen in NRW gehalten. Ein Interview mit Dr. Maria del Pilar Andrino Garcia führte Wibke Roth vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben in Nordrhein-Westfalen KSL-NRW, bei dem es u.a. um Missstände im Gesundheitswesen und positive Prognosen geht.

Rundfunkbeitrag: Kampf um Teilhabe – Wenn Mütter von Kindern mit Behinderung allein gelassen werden

Infozeichen
Info blau Symbol
Foto: Susanne Göbel

Emmendingen (kobinet) Das Projekt RECHTSO! des Diakonischen Werks Emmendingen macht auf ein Feature im Deutschlandfunk Kultur mit dem Titel „Kampf um Teilhabe – Wenn Mütter von Kindern mit Behinderung allein gelassen werden“ aufmerksam. Stefanie Ulrichs Leben dreht sich um ihren erwachsenen Sohn Johannes. Sie organisiert Betreuung, Förderung und Pflege. Denn trotz UN-Behindertenrechtskonvention und Bundesteilhabegesetz bekommt Johannes nicht die institutionelle Hilfe, die ihm zusteht, heißt es dazu von den Projektmitarbeitenden.

Frohe Weihnachten: Statt bisher 290 Euro im Monat gibt’s bald nur noch 163 Euro in Essener Werkstatt

Wegweiser, der in die Werkstatt und auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt zeigt
Wegweiser, der in die Werkstatt und auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt zeigt
Foto: privat

Huttrop (kobinet) „Die Werkstätten bilden eine Solidargemeinschaft“ und „dort wird viel für behinderte Menschen getan“. Solche Sätze klingen für viele Beschäftigte der Essener Franz-Sales-Werkstätten derzeit wie Hohn. Denn vor Weihnachten gab es für viele Beschäftigte Post, die gar nicht so weihnachtlich war. Denn massive Lohnkürzungen stehen an, wie ein Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) zeigt. Für einen Beschäftigten im Gartenbau bedeutet die Kürzung ab Juli 2026, die bereits vorher schrittweise umgesetzt wird, beispielsweise eine Entgeltminderung von derzeit 290 Euro pro Monat auf zukünftig 163 Euro. Für diejenigen, die in der Leitung der Werkstatt oder in der Unterstützung tätig sind, gelten diese Kürzungen nicht, da diese aus Mitteln des Landschaftsverbands finanziert werden.

Inklusionsbetriebe unter Druck

Bild eines Arbeiters an einer Werkbank mit Handwerkzeug und Maschinenteilen
Berufe öffnen den Weg in die Arbeitswelt
Foto: tanrıca In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

BERLIN (kobinet) Steigende Kosten, Fachkräftemangel, wachsender bürokratischer Aufwand und fehlende Investitionsspielräume bringen viele Betriebe, vor allem viele kleine und mittlere Unternehmen, in Deutschland an ihre Grenzen. Die wirtschaftliche Lage bleibt so für viele dieser Unternehmen in Deutschland herausfordernd. Davon sind Inklusionsbetriebe besonders betroffen. Um belastbare Daten zu den aktuellen Entwicklungen und der Lage der Inklusionsbetriebe zu gewinnen, hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen, gemeinsam mit Partnern, eine bundesweite Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden in einem 20seitigem Bericht zusammengefasst, der auf dieser Internetseite nachzulesen ist.

REHADAT-Wissen mit neuem Ratgeber

REHADAT Logo
REHADAT Logo
Foto: REHADAT

KÖLN (kobinet) Die Reihe REHADAT-Wissen gibt praxisnahe Tipps und konkrete Handlungsempfehlungen zum Umgang mit einzelnen Behinderungen und chronischen Erkrankungen im Berufsleben. In dieser Reihe wurde jetzt ein neuer Ratgeber zum Thema Down-Syndrom im Arbeitsleben veröffentlicht. Die Online-Publikation informiert über die Auswirkungen des Down-Syndroms auf die Arbeitssituation der Betroffenen und zeigt praxisnahe Möglichkeiten zur Gestaltung inklusiver Arbeitsplätze. Inhaltliche Schwerpunkte sind medizinische und sozialrechtliche Hintergründe zum Down-Syndrom, zu den  Auswirkungen im Berufsleben, etwa bei Arbeitsweise oder Kommunikation, Ratschläge zu praktischen Lösungen für Arbeitsorganisation, Arbeitsplatzgestaltung und Unterstützung im Arbeitsalltag sowie zu den Wege, für den Übergang von Schule zu Beruf. Der Ratgeber selbst ist auf dieser Internetseite zu erhalten.

Mein Leben ist keine Kostenstelle

Christian Bayerlein
Christian Bayerlein
Foto: BJOERN LUBETZKI

Koblenz (kobinet)

„Mein Leben ist keine Kostenstelle“, so hat Christian Bayerlein seinen Beitrag auf LinkedIn als Antwort auf einen Gastbeitrag von Kristina Schröder mit dem Titel „Was wir uns künftig nicht mehr leisten können“ in der Welt online tituliert. Sinngemäß geht es dabei darum, dass Persönliche Assistenz zwar wünschenswert, aber für Kommunen „nicht mehr tragbar“ sei. In seiner Antwort bringt Christian Bayerlein als Nutzer Persönlicher Assistenz zum Ausdruck, was er sich von der Politik, den Medien und uns allen wünscht: „Diskutiert über Strukturen. Diskutiert über Effizienz. Diskutiert über faire Löhne in Assistenz und Pflege. Diskutiert über Bürokratie, die Zeit frisst, die Menschen eigentlich für Menschen bräuchten. Aber hört auf, Assistenz so zu framen, als wäre sie eine großzügige Wohltat, die man sich ‚leisten können muss‘. Assistenz ist nicht das Sahnehäubchen auf einem Sozialstaat. Assistenz ist die Rampe in ein Leben, das sonst hinter Stufen verschwindet. Und vor allem: Nichts über uns ohne uns. Wenn über Assistenz gestritten wird, dann nicht in Talkshows über behinderte Menschen – sondern mit uns. Nicht als Symbol. Nicht als Einzelfall. Sondern als Expert*innen unseres eigenen Lebens. Denn ich bin keine Kostenstelle. Ich bin ein Mensch. Und mein Leben ist kein Posten, den man wegkürzen kann, ohne dass es weh tut. Es tut weh. Jeden Tag, wenn solche Texte das Fenster öffnen, durch das Kälte in die Debatte zieht.“

Kein Behindertengleichgültigkeitsgesetz: Barrieren abbauen – nicht legitimieren

Sharepic: BGG-REFORM: KEIN BEHINDERTENGLEICHGÜLTIGKEITSGESETZ - Barrieren abbauen - nicht legitimieren
Sharepic: BGG-REFORM: KEIN BEHINDERTENGLEICHGÜLTIGKEITSGESETZ – Barrieren abbauen – nicht legitimieren
Foto: AbilityWatch

Berlin (kobinet) „BGG-Reform: Kein Behindertengleichgültigkeitsgesetz! Barrieren abbauen – nicht legitimieren“, mit dieser Aussage auf einem entsprechenden Sharepic bringt das Aktionsbündnis AbilityWatch auf den Punkt, was viele Verbände und Akteur*innen am Referentenentwurf des Bundesministerium für Arbeit und Soziales für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz kritisieren. „Die Bundesregierung plant die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) und hat einen Referentenentwurf veröffentlicht. Was eigentlich ein Fortschritt sein sollte, ist in Wahrheit ein massiver Rückschritt. Statt Barrieren abzubauen, legitimiert der Entwurf sie. Statt Menschenrechte zu stärken, schafft er Schlupflöcher. Statt Gleichstellung umzusetzen, wird Gleichgültigkeit gesetzlich festgeschrieben. Deshalb nennen wir es beim Namen: es ist ein Behindertengleichgültigkeitsgesetz“, heißt es auf der Internetseite von AbilityWatch im Vorfeld des für den 17. Dezember 2025 geplanten Beschlusses des Bundeskabinetts für den Gesetzentwurf. Dieser wird dann vom Bundestag im nächsten Jahr debattiert und dort letztendlich mit eventuellen Änderungen verabschiedet.

ÖVP-Abgeordneter Fürlinger hielt erste Rede mit KI-Stimme im Plenum des österreichischen Nationalrats

Klaus Fürlinger am Rednerpult
Klaus Fürlinger am Rednerpult
Foto: Parlamentsdirektion / Bernadette Sattler-Remling

Wien (kobinet) Am 11. Dezember 2025 hat Abgeordnete der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) Klaus Fürlinger als erster Abgeordneter im Nationalrat Österreichs eine KI-Stimme für seine Rede im Plenum genutzt. Im Interview mit dem österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS erläuterte er die Hintergründe der Premiere und kündigte weitere Reden mit KI-Stimme an. Kommunikation sei ein Grundbedürfnis, hält der Abgeordnete fest, der eine chronische Erkrankung hat, die seine Stimme beeinträchtigt. Mithilfe des Stimm-Avatars kann Klaus Fürlinger trotz dieser Einschränkung aktiv an Debatten teilnehmen – verständlich, hörbar und ohne seine Stimme zu überlasten. Fürlinger macht damit deutlich: Eine beeinträchtigte Stimme darf kein Hindernis für politische Arbeit sein, wie es im BIZEPS-Bericht heißt.

Maßnahmen zur Reform des Eingliederungshilfesystems in Hessen

Buchstaben LWH Hessen mit  liegendem Semikolon als angedeutetes Lächeln auf weißem Grund
LWV Hessen
Foto: gemeinfrei

Kassel (kobinet) Das Vorgehen des Landeswohlfahrtsverband Hessen, um Einsparungen bei der Eingliederungshilfe zu erreichen, hat für Demonstrationen und viel Unmut gesorgt. Nun verkündet der LWV Hessen eine 70prozentige Zustimmung zu einem Maßnahmenpaket für einen gemeinsamen Transformationsprozess mit Leistungserbringern der Eingliederungshilfe. Wie die Presseinformation des LWV Hessen vermuten lässt, haben Selbstvertretungsorganisationen behinderter Menschen dabei keine Rolle gespielt.

Sinn und Sinnlichkeit sowie Sexuelle Revolution im Rückblick – Editorial

alte Schreibfeder liegt auf einem Brief
Achtung, neue Literaturbeilage!
Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Staufen (kobinet) Literaturbeilage

Lieber spät kommen als überhaupt nicht kommen. Hier ist die kobinet-Literaturbeilage, die schon Anfang des Jahres erscheinen sollte, der aber zweimal das Thema Krieg und einmal „Toxische Disability“ in die Quere kamen. Jennifer Sonntags Beitrag erschien zwischenzeitlich bereits woanders, doch egal, gute Texte können nicht oft genug publizistisch gestreut werden.

Vom Lieben gezeichnet

Porträt von Jennifer Sonntat
Die Autorin Jennifer Sonntag
Foto: Jennifer Sonntag

Berlin (kobinet) Wir alle sind Kunst, gezeichnet vom Leben. Ich bin jedoch auch auf prägende Weise vom Lieben gezeichnet und ich habe die Liebe gezeichnet. Nicht selten überraschte ich gerade sehende Mitmenschen mit meinen Wortbildern oder Bildworten, besonders in meinen erotischen Kunst- und Literaturprojekten.

Ein halbes Jahrhundert sexuelle Revolution: Ende einer Utopie

Abbild des Behindertenausweises vom Autor von 1988
Behindertenausweis Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Literaturbeilage

Dr. Hans-Willi Weis

Zu Tode gesiegt?

Niemand spricht heute mehr von sexueller Revolution. Sie hierzulande zu fordern käme einem Anachronismus gleich in Anbetracht einer noch vor 50 Jahren gänzlich undenkbaren Freiheit der sexuellen Ausdrucksformen sowie einer mittlerweile ganz selbstverständlichen Freizügigkeit im Umgang mit Verhaltensabweichungen bei der sexuellen Orientierung, wie das kultivierte Mainstreamparlando die Sache kulturwissenschaftlich neutral und zugleich vollkommen unaufgeregt zu bezeichnen sich angewöhnt hat. Der Ruf nach einer sexuellen Revolution mag gegenwärtig höchstens noch in jenem Buchtitel Seyran Ates plausibel erscheinen, der sie unlängst für die „islamische Frau“ gefordert hat und dem die beabsichtigte Provokationswirkung nur mehr in  Kreisen islamistischer Fundis einigermaßen sicher sein dürfte. – Wenn in den fortgeschrittenen Gesellschaften Europas und Nordamerikas zurückliegend sich wirklich so etwas wie eine sexuelle Revolution vollzogen hat – und die empirischen Befunde aus den vergangenen Jahrzehnten sprechen dafür – , dann hat sie so gründliche Arbeit geleistet, die vormaligen Verhältnisse – die zwischen den Geschlechtern, die sexualmoralisch normativen und die erotisch phantasmatischen in den Köpfen – derart nachhaltig umgewälzt, dass nicht länger mehr Bedarf nach irgendwelcher sexuellen Revolutionierung empfunden wird und der Begriff selbst seit langem außer Mode gekommen ist.

Momentaufnahme 415

Eine Sicht auf das Rote Rathaus und einen Ballon beim Sonnenuntergang
Das Rote Rathaus in Berlin
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Wenn man selbst lieber zu viel tut und wenig von anderen erwartet, so bleibt man fern vom Groll.

Der Mann im kobinet-Maschinenenraum wird heute 75: Happy Birthday Hubertus Thomasius

Hubertus Thomasius
Hubertus Thomasius
Foto: privat

Berlin (kobinet) Er war von Anfang an bei den kobinet-nachrichten dabei. Er ist einer derjenigen, der die Technik bei den kobinet-nachrichten mit entwickelt hat, am Laufen hält und schon so manche Systemumstellungen erfolgreich gestaltet hat. Und er ist vor allem derjenige, der immer wieder neue Schreiber*innen anwirbt und einlernt. Heute wird der Mann, der nicht nur im Maschinenraum der kobinet-nachrichten aktiv ist, 75 Jahre alt. Die Rede ist von Hubertus Thomasius aus Berlin, der sich schon sehr früh in viele Fragen zur barrierefreien Gestaltung von Internetseiten eingearbeitet hat und der neben der Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten neuerdings auch das Wandern entdeckt hat und dabei immer wieder seine Mitwandernden mit neuen Touren überrascht.

Broschüre: Vorsorgen für Krisen und Katastrophen

Infozeichen
Info blau Symbol
Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Das Bundesamt fur Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat mit der Broschüre „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ einen neuen Ratgeber veroffentlicht. Der Ratgeber fasst praxisnahe Empfehlungen und Checklisten zusammen, mit denen sich insbesondere Privatpersonen effizient auf Krisen vorbereiten konnen. Die neue Fassung wurde inhaltlich und gestalterisch grundlegend überarbeitet, um stärker auf aktuelle Risiken, Lese- und Sehgewohnheiten sowie auf diverse Lebensrealitäten, wie zum Beispiel explizit jener von Menschen mit Behinderungen, einzugehen. Dazu werden auch neue Themen wie Desinformation, mentale Gesundheit und Schutzorte adressiert, wie Maria-Victoria Trümper von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) mitteilt.

Beschluss der Bund-Länder-AG für einen „Zukunftspakt Pflege“ für Wohlfahrtsverband herbe Enttäuschung

Logo des Gesamtverband des Paritätischen
Logo des Gesamtverband des Paritätischen
Foto: Paritätischer Gesamtverband

BERL(N (kobinet) Dr. Joachim Rock, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes kommentierte diesen Beschluss mit folgenden Worten: „Das Ergebnis der Bund-Länder-Beratungen ist eine herbe Enttäuschung: Während die Kosten für Pflegebedürftige immer weiter steigen und die Pflegeversicherung zunehmend in Schieflage gerät, setzt die Arbeitsgruppe auf Stückwerk und halbgare Ankündigungen. Der wichtigste Baustein für den Weg aus der Pflege-Krise ist der Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen Vollversicherung – die Bundesregierung muss den Systemwechsel endlich angehen!“

Sozialverband kritisiert Ergebnisse der Pflegekommission

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VdK Nordrhein-Westfalen
Foto: VdK Nordrhein-Westfalen

DÜSSELDORF (kobinet) Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigt sich über die ersten Ergebnisse der Pflegekommission enttäuscht. „Die Vorschläge bleiben weit hinter dem zurück, was angesichts der zugespitzten Lage nötig wäre. Das reicht nicht. Wir haben uns deutlich mehr erwartet“, kritisiert Horst Vöge, Präsident des VdK NRW. Vor allem die fehlenden klaren Aussagen zur Finanzierung seien alarmierend. Ohne solide und nachhaltige Finanzierungsmodelle drohe das Pflegesystem ungebremst auf einen Kollaps zuzulaufen.

Online-Befragung zur EU-Strategie zur Behindertenpolitik

EU Fahne
EU Fahne
Foto: OpenClipart-Vectors In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin/Brüssel (kobinet) Die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention des Deutschen institut für Menschenrechte hat auf eine laufende Online-Befragungen aufmerksam gemacht. Die EU-Kommission führt derzeit eine Online-Befragung zur Weiterentwicklung der „Strategie der Europäischen Union für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030“ durch. Bei dieser Strategie handelt es sich um das zentrale Maßnahmenpaket der EU zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen in der EU. Die Teilnahme an der Befragung ist für alle Interessierten in allen Amtssprachen der EU und jeweils auch in Leichter Sprache möglich.

Bund will erst 2045 barrierefrei werden und schützt Privatwirtschaft mit neuem BGG

Vier sich gegenseitig am Handgelänk haltende Hände darunter die Buchstaben BSK
Logo des BSK
Foto: BSK e.V.

Berlin (kobinet) Die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geplante Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) bringt nach Ansicht des Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) kaum Fortschritte. Eine entsprechende Stellungnahme hat der Verband auf seiner Internetseite unter https://www.bsk-ev.org/service/aktuelles/detail/stellungnahme-zum-entwurf-eines-gesetzes-zur-aenderung-des-behindertengleichstellungsgesetzes veröffentlicht. Von Beginn an alle notwendigen baulichen Veränderungen sowie Änderungen an beweglichen Gütern und Dienstleistungen privater Unternehmen (geplanter § 7 Absatz 3 Satz 3) pauschal als übermäßige wirtschaftliche Belastung einzustufen, verhindert nach Ansicht des BSK bereits kleinste Fortschritte in Richtung Barrierefreiheit.

Simone Fischer: Hängepartie zur Pflegereform geht weiter

Simone Fischer
Simone Fischer
Foto: Axel Dressel

Berlin (kobinet) Zur Veröffentlichung der Ergebnisse der Regierungskommission „Zukunftspakt Pflege“ durch Bundesgesundheitsministerin Warken hat sich Simone Fischer;  Sprecherin für Pflegepolitik der grünen Bundestagsfraktion, zu Wort gemeldet. „Die Hängepartie in der Pflegereform geht weiter – für Pflegebedürftige, Angehörige und Beitragszahler*innen bringt dieser Bericht keine Sicherheit. Es gibt weiterhin keine Klarheit, keine Prioritäten und kein echtes Bekenntnis zu wirksamer Begrenzung der Eigenanteile und fairer Finanzierung. Selbst nach Monaten Arbeit legt die Bund-Länder-Kommission keine klare Richtungsentscheidung vor, während einzelne sinnvolle Elemente, wie die pflegefachliche Begleitung durch die gleichzeitige Drohung einer Aufweichung von Personalvorgaben entwertet werden.“

Aktion Mensch als Instanz des modernen Empowerments

roter Schriftzug
Ein Los für das gute Gewissen
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Aktion Mensch ist heute einer der größten Anbieter von Empowerment Formaten in Deutschland, speziell im Bereich Behinderung und sozialer Teilhabe. Sie entwickeln Seminare, geben Workshops, produzieren Leitfäden, veröffentlichen Newsletter und modellieren ganze kommunale Programme. Sie bestimmen maßgeblich, wie Empowerment aussieht, wie es gelehrt wird und wofür es eingesetzt werden soll. Aktion Mensch ist damit nicht nur Teil des Systems, sie ist eine seiner zentralen Instanzen.