
Foto: Ralph Milewski / KI
Fladungen (kobinet) Die sichtbare Empörung und das unsichtbare Paradox
In Deutschland wird die Streichung des Lehrstuhls für Disability Studies in Köln öffentlich breit verurteilt. Viele Organisationen, Aktivistinnen und Institutionen betonen, die Disability Studies seien unverzichtbar für Teilhabe, Selbstbestimmung und eine inklusive Gesellschaft. Diese Reaktion ist nachvollziehbar. Während die Institution als Symbol verteidigt wird, bleibt die strukturelle Kritik der Disability Studies erstaunlich leise – nicht weil sie fehlt, sondern weil sie von denjenigen, die sich auf sie berufen, nur selektiv übernommen wird. Die zentrale Einsicht dieser Disziplin lautet, dass Behinderung nicht im Individuum entsteht, sondern das Ergebnis gesellschaftlicher Strukturen ist. Daraus ergibt sich eine klare Konsequenz. Inklusion bedeutet keine Möglichkeit, in bestehenden Strukturen mitzumachen, sondern eine Kritik an Strukturen, die Ausschlüsse erzeugen.








































